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8. Große Enttäuschung

  • ch-griesbach
  • 17. Juni 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Juni 2022

17.06.2022


Schon als ich den Anrufer auf dem Display las, war mir klar, dass das nichts Gutes zu bedeuten hat. Heute ist der 4. Tag nach Punktion, morgen sollte eigentlich der Transfer stattfinden. Wenn die Klinik heute noch anruft, ist klar, was passiert ist. Die liebe Stimme meiner Ärztin verrät es schon, bevor sie die Worte ausspricht. "Es gibt leider keine guten Nachrichten. Ihre Embryonen haben sich nicht so entwickelt, wie sie sollten." Dann erklärt sie mir, dass ein Transfer mit diesen Zellen nie zu einer Schwangerschaft führen würde und dass das auch nicht passiert wäre, wenn wir schon eher tranferiert hätten. Ich kann es gar nicht realisieren, mein Kopf versteht die Worte, aber nicht deren Bedeutung. Es war alles umsonst, die ganzen Spritzen, die ganzen Medikamente, die Zystenpunktionen vorher, die Hoffnung und die Vorfreude aufs Pupo-Sein. Theoretisch schwanger wenigstens für eine Woche - nein, nicht für mich.

Ich weiß im Moment nicht, wie es weiter geht. Macht einer neuer Versuch überhaupt nocht Sinn? Sind meine Eizellen einfach viel zu schlecht? Klappt es deshalb auch seit Jahren auf natürlichen Weg nicht mehr? Bin ich zu alt? Ist meine Endometriose zu schlimm? Wie oft kann ich das alles überhaupt noch aushalten? WILL ich das überhaupt noch aushalten? Kann ich mit einem kinderlosen Leben leben? Kann mein Freund das? Hält unsere Beziehung das aus?


Ja, ich weiß, man muss diese Nachricht erst mal verdauen und in Ruhe alle Optionen abwägen. Wir werden gemeinsam einen Weg finden. Das Leben geht weiter und Hoffnung ist auch immernoch da. Aber gerade zieht es mir einfach den Boden unter den Füßen weg und ich habe soo große Angst, dass das für immer unser Schicksal ist.


 
 
 

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